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Anlässlich der Aktionswochen gegen Antisemitismus

Derzeit laufen die Aktionswochen gegen Antisemitismus*.

Und (nicht nur) diese Wochen sollten uns wachsam werden lassen, um antisemitischen Tendenzen entschlossen entgegenzuwirken.
Antisemitismus ist manchmal nicht direkt auf den ersten Blick erkennbar. Derzeit lauert er besonders oft hinter den wirren Verschwörungsmythen zu Corona. Doch nicht nur im Zuge der kruden Theorien über Verschwörungen ist Antisemitismus gefährlich präsent.

Es häufen sich auch gewalttätige und mörderische Übergriffe. Am 9. Oktober war der Jahrestag des antisemitisch motivierten Attentats von Halle.

Wer allerdings mit dem Finger nur auf Vorfälle im Osten Deutschlands zeigt, verkennt die Problematik. Erst vor zwei Wochen wurde ein jüdischer Student auch vor einer Synagoge in Norddeutschland (Eimsbüttel) angegriffen und schwer verletzt.

Unsere Stadt Leer blickt auf eine jahrhundertelange jüdische Geschichte zurück - die mit den Novemberpogromen der Nazis im Jahr 1938 schlagartig endete. Die beeindruckende Synagoge an der Heisfelde Straße brannte.
Beschämend war auch die fehlende Sensibilität mit der Aufarbeitung der Nazi-Zeit in Leer. Am Standort der Synagoge wurde völlig pietätlos eine Kfz-Werkstatt und Tankstelle gebaut. Nur eine unauffällige Gedenktafel erinnerte viele Jahrzehnte an die Synagoge und das jüdische Leben in Leer. Erst vor etwa 20 Jahren wurde mit der Errichtung der Synagogen-Gedenkstätte auf der gegenüberliegenden Straßenseite nachgebessert.

Und auch wenn das in der öffentlichen Wahrnehmung leider zu oft untergeht: Die Ehemalige Jüdische Schule Leer an der Ubbo-Emmius-Straße leistet tolle Arbeit als Gedenk- und Begegnungsstätte.
Passend zu den Aktionswochen gegen Antisemitismus organisiert die Ehemalige Jüdische Schule zwei sehr interessante Veranstaltungen, die alle Aufmerksamkeit verdienen:
Am 6. November ist im Theater an der Blinke der Dokumentarfilm Rosa Eine unsichtbare Frau zu sehen. Rosa Lazarus wurde 1893 in Stapelmoor als Kind jüdischer Eltern geboren. Ihre Lebensgeschichte bietet einen bewegenden Einblick in Flucht und Migration während der Nazi-Zeit, die sie in ihrem Versteck in Groningen überlebte.

Am 7. November startet dann die Ausstellung zur bewegenden Geschichte rund um Rosa Lazarus.
Alle Infos zum Projekt und zu den Veranstaltungsterminen gibt es hier:
https://www.noord360.eu/…/auf-der-flucht-vor-den-nazis-fil…/

*Die Aktionswochen gegen Antisemitismus sind eine Initiative der Amadeu Antonio Stiftung und des Anne Frank Zentrum.
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SV Borussia Leer
www.borussialeer.de
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