Mitglieder und Vorstand des SV Borussia Leer haben jetzt gemeinsam die Ausstellung „Rosa Lazarus – eine unsichtbare Frau“ in den Räumen der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer besucht. In der Ausstellung wird die bewegende Flucht der Rheiderländer Jüdin Rosa Lazarus dokumentiert. Sie überlebte die Nazi-Zeit in einem Versteck in Groningen.
Die Leiterin der EJS, Susanne Bracht, empfing die Boruss*innen und gab einen Einblick in die Arbeit und die laufenden Ausstellungen der Gedenk- und Begegnungsstätte. Zudem konnte sie mit Zeitzeugen-Dokumenten und historischen Fotos einen Eindruck vermitteln, wie Leer in den 1930er Jahren aussah und wie jüdische Familien unsere Stadt geprägt hatten. Einblicke auf Bauzeichnungen und Fotos lassen erahnen, was für ein prächtiges Gebäude die Synagoge an der Heisfelder Straße war, zu der es lange Zeit nicht mal ein Denkmal als Erinnerung gab. „Wir wollen mit unserer Arbeit auch jungen Menschen verdeutlichen, dass der Schrecken der Nazi-Zeit sich nicht nur irgendwo in Deutschland abspielte, sondern mit allen schrecklichen Taten auch direkt in unserer Stadt“, betonte Susanne Bracht. „Für uns als Vereins ist es sehr wichtig, Menschen, Kultur, Sport, Toleranz und Respekt miteinander zu verbinden. Erinnerungskultur spielt dabei eine sehr große Rolle. Wir sehen es so, dass wir als Verein eine gesellschaftliche Verantwortung haben – insbesondere auch angesichts des aufkeimenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft“, betonten die Borussia-Vorsitzenden Kai Buttjer und Mario Rauch im Zuge des Besuchs bei der EJS in Leer. „Hier in der Ehemaligen Jüdischen Schule wird sehr wichtige Arbeit geleistet. Und wir wollen dabei gerne unterstützen – sei es ‚nur‘ durch eine Vernetzung oder durch den Austausch über unterschiedliche Aktivitäten.“
Unisono erklärte der Borussia-Vorstand: „Rassismus, Diskriminierungen und Antisemitismus machen nicht vor dem Sport Halt. Das hat sich fast zeitgleich zu unserem Besuch bei der EJS mit den Vorfällen beim Europacup-Spiel von Union Berlin gegen Maccabi Haifa gezeigt.“ Generell werde Borussia Leer deshalb den Kurs des gesellschaftlichen Engagements offensiv fortsetzen und weiterhin mit aller Deutlichkeit für Solidarität, Toleranz, Empathie und Respekt stehen.
P.S.: Die Ausstellung „Rosa - eine unsichtbare Frau“ in den Räumen der Ehemalige Jüdische Schule Leer wurde noch einmal verlängert und ist dort noch bis zum 10. Oktober zu sehen. Nutzt also jetzt noch die Gelegenheit zum Besuch!