Heute rückt das Thema „Depressionen und psychische Erkrankungen“ wieder in den Fokus. Der Anlass ist ein trauriger: Der 13. Todestag von Robert Enke.
Früher wurden die Vereine in Deutschland aufgefordert, eine GedENKEminute einzulegen. Sicherlich ein wichtiges Zeichen. Doch es darf nicht nur um Symbolik rund um diesen traurigen Tag gehen. Es geht vielmehr darum, die Sinne für Empathie und rücksichtsvollen Umgang im Sport, in den Vereinen und in der Gesellschaft zu schärfen. Das haben wir uns als SV Borussia Leer bewusst auf die Fahne geschrieben.
Innerhalb der 13 Jahre seit Robert Enkes Tod hat sich einiges verändert. Viele Menschen wurden sensibilisiert und haben eine Vorstellung davon bekommen, wie sich psychische Erkrankungen auswirken können.
Und trotzdem: Es gibt im Fußball, in den Vereinen und generell in der Gesellschaft immer noch Stimmen, die nicht wissen, was sie anrichten.
Sprüche wie „Stell dich doch nicht so an!“ oder „Mach Dir doch nicht so viele Sorgen“ können für Betroffene eher belastend sein.
Denn eine Depression ist kein Zeichen von persönlicher Schwäche oder etwas, das man bekämpfen kann, in dem man „sich nicht so anstellt“.
Depressionen sind eine Erkrankung und nichts, was sich die Betroffenen einbilden oder etwas, was man mal "eben so abschalten" kann.
Wir als Verantwortliche, Mitglieder und Aktive in einem Sportverein können keine Therapeut*innen sein. Aber wir können Brücken bauen und Menschen unterstützen – und sei es „nur“ als vertraute Ansprechpartner*innen.
Empathie und rücksichtsvoller Umgang spielen dabei eine große Rolle. Dazu gehören auch das Empfinden und Verstehen, dass es Menschen gibt, die Dinge anders auffassen oder verarbeiten als man selbst.
Was für den einen Menschen mit „dickem Fell“ eher belustigend wirkt, kann einen anderen Menschen sehr verletzen.
Wir alle sind gefordert. Dazu gehört auch ein kritischer Umgang mit Medien und Personen, die nichts aus den Suiziden von Robert Enke oder dem ehemaligen Profi Andreas Biermann gelernt haben und immer noch einzelne Sportler an den Pranger stellen.
Ihr braucht Hilfe?
Unter dieser Rufnummer gibt es Unterstützung:
0800-111 0111