Europacup für Amateurvereine. Klingt verrückt? Gibt es aber! Seit 2021 wird die Fenix Trophy ausgespielt. Am Start sind neun internationale Klubs. Ihre Gemeinsamkeit: Alle stehen für soziales Engagement und gegen die Kommerzialisierung sowie Eventisierung des Fußballs.
In Eigenregie organisieren sie den internationalen Wettbewerb.. Die Vereine werden zumeist von Fans und basisdemokratisch organisiert. „Das entspricht den Überzeugungen von Borussia Leer. Deswegen sind wir in Europa mit mehreren Vereinen vernetzt, die auf Basis ähnlicher Grundsätze agieren“, sagt Borussias 2. Vorsitzender Mario Rauch, der jetzt zum Gruppenspiel der Fenix Trophy ins belgische Beveren reiste, um sich mit Spielern und Organisator*innen über den Ablauf des Turniers und die Organisation ihrer Klubs auszutauschen. „In naher Zukunft ist es natürlich erst mal nicht realistisch, dass Borussia an regelmäßigen internationalen Spielen teilnimmt. Aber da wir in kleinerer Form ähnlich strukturiert sind wie die teilnehmenden Vereine, wollten wir zumindest besprechen, wie der organisatorische Ablauf aussieht und in welcher Form wir uns vielleicht einbringen können, selbst wenn wir nicht an den Spielen teilnehmen. Das war sehr interessant. Und spannenden Fußball mit besonderer Atmosphäre gab es auch zu sehen.“ KSK Beveren unterlag dem Favoriten F.C United of Manchester mit 2:3. Hunderte Gästefans hatten ihr Team begleitet. 2005 gründeten Anhänger*innen aus Protest den FCUM, nachdem Profiklub Manchester United von Investor Glazer übernommen wurde. Inzwischen spielt die Neugründung in der 7. Liga – unterstützt von einem treuen Publikum. Mit dem HFC Falke e.V. war vergangene Saison auch ein Vertreter aus Deutschland bei der Fenix Trophy dabei. Der HFC wurde 2014 von enttäuschten HSV-Fans als Reaktion auf die Ausgliederung der Profifußball-Abteilung beim Hamburger SV gegründet.
„Auch in den Gesprächen in Beveren wurde deutlich, wie sehr es schmerzt, dass sich der Profifußball auf vielen Ebenen immer weiter von den Fans entfernt. Aber die Fenix Trophy und die Beispiele vieler Vereine zeigen, dass es möglich ist, Fußball- und Fankultur so zu erhalten, wie wir sie lieben. Für diese Kultur stehen wir auch bei Borussia Leer“, so Mario Rauch.
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