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"Ich war den Tränen nahe"

Besonderer Filmabend im Borussia-Clubheim: Filmemacher Farschid Ali Zahedi stellte seine preisgekrönten Dokufilme „Zeit zum Atemholen“ und „Zeit zu kämpfen“ vor.

„Zeit zum Atemholen“ zeigt die Situation im Iran vor Beginn der #IranRevolution.

Offener als erwartet sprechen Spielerinnen in ihrer Fußball-Akademie über ihre Träume und Wünsche – und zeigen sich dabei viel selbstbewusster als die meisten Zuschauer*innen es erwartet hatten. So ging es jedenfalls auch den 25 Gästen, die ins Clubheim gekommen waren.

„Zeit zu kämpfen“ widmet sich den Nationalspielerinnen des Iran, die mit Diskriminierungen und Benachteiligungen zu kämpfen haben. Ihre Spiele müssen in Stadien ohne Publikum stattfinden und werden nicht im TV oder Internet übertragen. Die Frauen kritisieren schonungslos den iranischen Fußballverband. Die Doku wurde jüngst auf dem New York Shorts Awards Festival als Gewinner ausgezeichnet.

Die Produktion der Dokus war aufwändig, weil die Mitwirkenden sehr vorsichtig sein mussten: „Die Filme entstanden unter enormem persönlichem Risiko für alle Beteiligten und unter Umgehung der Zensur im Iran“, erläutert Farschid Ali Zahedi. Deshalb seien im Abspann auch nicht die Namen der Kameraleute oder Redakteur*innen des Films genannt. Denn der Arm des iranischen Regimes reiche sogar bis nach Deutschland. „Auch in der Bundesrepublik wurden in den vergangenen Jahren viele Regimekritiker des Irans ermordet“, so Zahedi.

„Mich hat der Abend aufgrund meiner persönlichen Geschichte sehr bewegt. Ich war den Tränen nahe. Aber ich bin dankbar, dass es diese mutigen Frauen gibt“, sagte auch der Leeraner Fußballtrainer Kiumars Maali, der selbst aus Teheran stammt und ebenfalls beim Filmabend zu Gast war.

Möglich gemacht wurde der Filmabend bei Borussia auch durch die technische Unterstützung von der LS IT & MEDIA GmbH & Co. KG.

„Es war eine sehr interessierte Gesprächsrunde. Ich hoffe, ich konnte einen Einblick in die Situation im Iran geben. Diese mutigen Frauen verdienen jede öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung“, sagte Farschid Ali Zahedi.

Zahedi war 1984 aus dem Iran geflohen und erhielt 2018 das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste in der Erinnerungskultur.

Der Abend mit Farschid Zahedi fand im Rahmen der Themenwochen für Demokratie und Vielfalt statt, die federführend vom Zollhaus in Kooperation mit Borussia Leer organisiert werden.

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