Unsere Verbindung zur Crew der Iuventa* ist bekanntlich eine besondere. Seit dem vergangenen Jahr laufen alle Borussia Leer-Teams mit dem Iuventa-Logo und der klaren Botschaft „Solidarity is not a crime“ auf dem Trikot auf.
Umso mehr schockieren uns die Nachrichten dieser Woche: 21 Seenotretter*innen, davon auch Teile der Iuventa-Crew, sollen angeklagt werden.
Wohlgemerkt: Es sollen Personen bestraft werden, die andere Menschen vor dem Ertrinken gerettet haben. Allein in den Jahren 2016 und 2017 wurden 14.000 Menschen gerettet. Doch statt der
verdienten Anerkennung soll es dafür 20 Jahre Haft geben. Die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung geht also unaufhaltsam weiter. Die Angeklagten waren für die NGO
Jugend Rettet, für "Save the children" und für Ärzte ohne Grenzen aktiv.
Die aktuellen Vorwürfe gegen die Seenotretter*innen wurden schon von mehreren Seiten widerlegt (siehe dazu auch den unten verlinkten Artikel aus der „Zeit“). Und doch soll offensichtlich ein
Exempel statuiert werden, während Push-Backs und Menschenrechtsverletzungen unbestraft bleiben. Treffend heißt es in der Überschrift der "Zeit": Angeklagt für Menschlichkeit.
Unsere volle Unterstützung und Solidarität gilt daher der IUVENTA-Crew und allen weiteren Helfer*innen.
Hilfsbereitschaft, Solidarität, die Wahrung der Menschenrechte und das Retten von Menschenleben dürfen niemals infrage gestellt werden. Im Gegenteil: Seenotrettung muss menschen- und völkerrechtliche Pflicht sein – und darf nicht kriminalisiert werden.
Wir tragen deshalb aus Überzeugung unsere Trikots mit dem IUVENTA-Logo, um den selbstlosen Einsatz zu unterstützen und zu würdigen. Darüber hinaus werden bekanntlich fünf Euro jedes verkauften
Borussia-Trikots gespendet. Ende des vergangenen Jahres durften wir dank der Trikots, die Ihr so zahlreich erworben habt, schon mal einen ansehnlichen Betrag an die IUVENTA-Crew überweisen –
auch, wenn wir wissen, dass das insbesondere in der aktuellen Situation nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Alle Infos zur aktuellen Situation um die IUVENTA hier im bereits zitierten Artikel der "Zeit".
Weitere Infos gibt es auch direkt auf der Seite von „Jugend rettet“
*Die Iuventa ist ein ehemaliges Fischereischiff, das seit 2016 im Mittelmeer zur Seenotrettung im Einsatz ist. Zuvor war das Schiff im Auftrag von "Jugend Rettet" in Ostfriesland von der Emder Werft und Dock GmbH umgebaut worden. 2020 erhielten zehn Besatzungsmitglieder der Iuventa für ihren Einsatz den
Amnesty International-Menschenrechtspreis.